Monate: April 2017

Thicker than Water, 2.

2. Teil der Mini Serie Blut ist dicker als Wasser. Eine zweiteilige Radioproduktion über Leukämie, Stammzellspenden und globale Gesundheitsungerechtigkeit. Menschen, die an Blutkrebs (Leukämie) erkranken und eine Stammzelltransplantation benötigen, müssen darauf hoffen, dass unter den 25 Millionen Spender*innen, die in den weltweit vernetzten Dateien registriert sind, ihr „genetischer Zwilling“ zu finden ist. Bei Patient*in und Spender*in müssen die vererbbaren (HLA-)Gewebemerkmale übereinstimmen, die je nach Ethnizität verschiedene Ausprägungen haben. Viele Bevölkerungsgruppen sind aber in den internationalen Stammzellspender*innenregistern unterrepräsentiert, weshalb es für Patient*innen gewisser ethnischer Abstammungen schwieriger ist, eine*n passende*n Spender*in zu finden. Die fehlende Diversität der Spender*innen lässt sich dadurch erklären, dass viele Länder des globalen Südens über keine eigenen Register verfügen. Ihre Patient*innen verlassen sich auf die Diaspora, um Stammzellspender*innen zu finden. Aber auch in multiethnischen Ländern wie in den USA, Kanada oder Großbritannien sind ethnische Minderheiten unterrepräsentiert. Religion, Kultur und Sprache spielen eine Rolle – aber auch fehlendes Wissen über Leukämie und die Behandlungsmöglichkeiten allgemein. every case is different with mixed people Athena Asklipiadis / Mixed Marrow Multiethnische Personen sind eine schnell wachsende aber …

Thicker than Water, 1.

Blut ist dicker als Wasser. Eine zweiteilige Radioproduktion über Leukemie, Stammzellspenden, und globale Gesundheitsungerechtigkeit. Durch die Möglichkeit einer Stammzelltransplantation gilt Blutkrebs (Leukemie) heute als eine der heilbarsten Krebsarten. Da Familienangehörige nur im Drittel der Fälle geeignete Spender*innen sind, bekommt der Großteil der Patient*innen eine Stammzellspende eines nicht-verwandten, fremden Menschen. Damit eine Transplantation erfolgreich ist, müssen die individualspezifische (HLA-)Gewebemerkmale bei Patient*in und Spender*in übereinstimmen – und diese hängen mit der Ethnizität zusammen. Ethnische Gruppen, die nicht weißeuropäisch sind, sind in den Stammzellenspender*innenregistern weltweit unterrepräsentiert. Für Patient*innen of Colour, vor allem wenn sie gemischter Herkunft sind, ist es deshalb schwieriger, eine*n passende*n Spender*in zu finden – und für viele Bewohner*innen des globalen Südens sogar unmöglich, da ihre Herkunftsländer nicht einmal über solche Spender*innenregister verfügen. we are like a family Lara Casalotti / Match4Lara. Nach ihrer Leukemiediagnose startet die thai-italienische Studentin eine weltweite Aufklärungskampagne, die das Problem der fehlenden ethnischen Diversität bei Stammzellspender*innen ins öffentliche Bewusstsein rief. ganz so selten auch wieder nicht Dr. Agathe Rosenmayr / AKH Wien. Hintergrundinformationen zum Krankheitsbild Leukemie, den Behandlungsmöglichkeiten und der Stammzellspende …

„…dass wir dann bloß nicht zu lange bleiben“

Natasha A. Kelly, akademische Aktivistin, reiste im März aus Berlin an um in Wien Vorträge und Workshops zu halten. Im Gepäck hat sie ihr 2016 erschienenes Buch „Afrokultur. Der Raum zwischen gestern und morgen.“ (Unrast Verlag), aus dem sie bei verschiedenen Veranstaltungen vorliest und in dem viele ihrer Workshopinhalte prägnant zusammengefasst sind. Marlene Wantzen traf sie zum Interview in der Frauensolidarität. Natasha A. Kelly spricht über afrodeutsche Geschichtsschreibung, über Sexismus, Rassismus und Sprache und darüber, wie bis heute an deutschen Universitäten und anderen Institutionen strukturell schwarzes Wissen ausgeblendet bzw. ent_wahrgenommen wird. Denn wie Sprache verwendet wird und was damit kommuniziert wird, ist eine Frage der Macht und Herrschaft. Um dem entgegenzustehen, will Kelly eine Afrokultur verfestigen und schwarze und afrodeutsche wichtige Persönlichkeiten in den Kanon des Wissens einbeziehen Sendungsgestaltung: Marlene Wantzen und Meriem Ait Oussalah Foto: Meriem Ait Oussalah