Jahr: 2020

Kenianische Feminismen aus historischer Perspektive

Im Live-Gespräch mit den Women on Air erzählt die Wissenschafterin Anais Angelo über ihre Forschungsfelder: Sie ist feministische Historikerin mit Schwerpunkt auf Kenia. Aktuell arbeitet Angelo an der Universität Wien, studiert hat sie in Italien (European University Institute, Florence), Frankreich (Sciences Po Paris) und Amerika (University of Michigan). Der Titel ihres ersten Buches lautet: Power and the Presidency in Kenya: The Jomo Kenyatta Years (1958-1878) (Cambridge University Press, 2020), hierbei analysiert sie die Wurzeln der postkolonialen Machtstrukturen in Kenia. Mehr Informationen unter: https://womenalsoknowhistory.com/individual-scholar-page/?pdb=4894c https://ufind.univie.ac.at/de/person.html?id=101833&teaching=true Sendungsgestaltung: Ulrike Bey Technik: Tania Napravnik und Stefan Nussbaumer Fotocredit: Privat

Häusliche Gewalt in Österreich und Lateinamerika, Parallelen und Unterschiede

Am 10.12. 2020, dem Tag der Menschenrechte, ging die Aktion „16Tage gegen Gewalt“ zu Ende. Diese weltweite Kampagne findet jedes Jahr statt und macht auf das Recht ein gewaltfreies Leben führen zu dürfen aufmerksam. Aus diesem Anlass sprach Woman on Air Redakteurin Anita Pitsch mit Expertinnen darüber, was das Thema „Häusliche Gewalt“ für Frauen in Österreich und in Lateinamerika bedeutet und welche Parallelen und Unterschiede sichtbar werden. Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin von den autonomen österreichischen Frauenhäusern (AÖF) und Rosa Logar, Geschäftsführerin der Wiener Interventionsstelle für Gewalt, berichten über die aktuelle Situation in Österreich, welchen rechtlichen Schutz Frauen haben und wie sie von den Organisationen unterstützt werden. Interviewpartnerin Jenny Olaya-Peickner, ist in Kolumbien geboren und lebt seit 2003 in Wien. Im Zuge ihres Studiums der Philosophie und Ethik war sie von 2012 -2015 zur Forschung und für Recherchen in Mexiko und Argentinien. In Österreich war sie als psychosoziale Beraterin für Überlebende von Frauenhandel und als Menschenrechtsbildnerin tätig. Sie ist Fotografin, seit 2019 Radiomacherin bei „womanonair“. Als Aktivistin und Feministin arbeitet sie zu den Themen Macht, Gewalt, Migration …

Im Gespräch mit den Filmemacherinnen Sandra Wollner und Raphaela Schmid

In diesem Beitrag geht es um zwei junge Filmemacherinnen aus Österreich, die bei der diesjährigen Viennale ihre neuen Produktionen vorgestellt haben: Die aus Leoben stammende Filmregisseurin und Drehbuchautorin Sandra Wollner mit ihrem Film „The Trouble With Being Born“, einem Film über einen weiblichen Androiden und die aus Linz stammende Raphaela Schmid mit ihrm Kurzfilm Fische. Beide Filme hätten bei der Diagonale ihr Österreichpremiere gefeiert, welche dieses Jahr leider nicht stattfinden konnte. Im Rahmen der Kooperation „Diagonale 2020 – die Unvollendete“ wurden beide Filme bei der Viennale gezeigt, welche glücklicherweise in gekürzter Form und strengen Vorsichtsmaßnahmen stattfinden konnte. Musik: Olexa Kabanov – Wind of the Orient Morcheeba – The sea Holly Herndon – Alienation Vero Marengere – Aquarium Lobster Filter (CC) Sendungsgestaltung: Verena Bauer // Gesundheitspolitik global betrachtet Tania Napravnik im Gespräch mit der Filmregisseurin Katharina Weingartner Etliche afrikanische Staaten stehen vor der Gefahr, sich im Zuge einer der größten globalen Gesundheitskrisen der letzten 100 Jahre neu verschulden zu müssen: Investitionen in das dortige Gesundheitssystem werden wesentlich von westlichen Geber*innen finanziert – was tun gegen diesen …

Sustainability under Pressure: Rettet das Donaufeld!

„Am 24. Juni 2020 hat der Wiener Gemeinderat das „Leitbild Grünräume neu“ beschlossen. Im Leitbild sind Bereiche gekennzeichnet, die für Generationen bewahrt werden sollen. Es umfasst u.a. die Kategorie ‚Wiener Immergrün‘: Diese Flächen sind für immer als hochwertige Grünräume geschützt. Dort darf nicht gebaut werden. Ausgenommen sind lediglich Einrichtungen zur Erholung oder für die Forst- und Landwirtschaft“, hält der Verein zum Schutz der Natur des Donaufelds in Wien auf seiner Homepage fest, um damit den aktuellen Bebauungsplan der Stadt Wien anzukreiden. Aus dem überparteilichen Personenkomitee „Donaufeld ins Wiener Immergrün“ sind Ursula Napravnik (Aktivistin) und Margit Spacek (Biologin, aufgewachsen im Donaufeld, aus tiefster Überzeugung für den Erhalt des noch unverbauten Gebiets des Donaufelds, den wertvollen Boden, für die kommenden Generationen und auch in Hinblick auf Klimaänderung und regionale Versorgung, nicht zuletzt für die hier lebende Tierwelt) live zu Gast bei den Women on Air. Die beiden berichten darüber, wie sich Frauen für Nachhaltigkeit in Anbetracht der Sustainable Development Goals (#SDGs, #Agenda 2030) einsetzen. Sendungsgestaltung: Tania Napravnik (Projektkoordinatorin Globale Dialoge – Women on Air) Musik: Patti Smith …

Cockroaches, meditation and the cycle of life – the voice of a poetic activist

My interview partner, Tazeen Qayyum was the first artist in residence of the Salam Orient festival in co-operation with philomena+. Tazeen enjoyed her education as a visual artist in Lahore, Pakistan at the National College of Arts. She is one of the pioneers transforming traditional miniature painting into a contemporary form. Some years ago, Tazeen moved with her family to Canada. As an artist, she explores her own identity as a brown woman living in the West. Tazeen has been described as a poetic activist, reflecting the sociopolitical context and speaking through her art. Cockroaches, meditation and the cycle of life play a special role in her art and performative drawings. Tazeen talks about the meaning behind her symbolic art works and how questions like belonging and displacement keep influencing her. Tazeen also shares her personal story, how she found her way into arts. She reflects on the challenges for women in the global arts scene and especially, how she experiences the pressure on women in the West. In the interview, Tazeen talks openly about …

Das UN-Nachhaltigkeitsziel Geschlechtergerechtigkeit und seine Umsetzung in Österreich

Das UN-Nachhaltigkeitsziel Nummer 5 ist Geschlechtergleichstellung. Zentrales Ziel ist die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen. Wie plant die österr. Regierung dieses Ziel zu erreichen? Was wurde bisher getan? Wo stehen wir im internationalen Vergleich? Die feministische Ökonomin Katharina Mader und die Geschäftsführerin des entwicklungspolitischen Dachverbands Globale Verantwortung, Annelies Vilim, geben Einblick in den aktuellen Stand der Umsetzung, die Erfolge und Herausforderungen. Sendungsgestaltung: Verena Bauer Musik:  Art of Silence – by Uniq (soundcloud.com – CC BY-NC-SA 3.0) Otun – Montoya feat. Nidia Gongora Zero 7 – In The Waiting Line Lauryn Hill – Everything Is Everything Janelle Monáe – Tightrope Webtipp: https://www.sdgwatch.at/de/ Fotocredit: UN-Communications-Material for use by non-UN entities, https://sustainabledevelopment.un.org/sdg5

Das Problem heißt Lager.

Weshalb der neue EU-Migrationspakt keine pragmatische Lösung für Geflüchtete bringt. Im Gespräch mit Claudia Dal-Bianco konzentriert sich Milena Gegios auf ein Thema, welches erst durch den Brand im Flüchtlingslager Moria wieder in den Fokus der Berichterstattung zurückgekehrt ist: die Frage nach einer „gesamteuropäischen Lösung“ in der Asyl- und Fluchtbewegungsdebatte. Was hat sich nach dem Brand für die Geflüchteten – nicht nur von Moria – verändert? Welche Schlüsse lassen sich für das alte und neue Elend der um Asyl ersuchenden Menschen an den europäischen Außengrenzen ziehen? Und, welche Initiativen sind in Moria aktiv? Der EU-Migrationspakt vom 23. September 2020 ist in der Substanz weniger eine Reaktion auf die Eskalation von Moria, sondern auf die Spannungen zwischen den EU-Mitgliedstaaten und deren unterschiedliche Interessen. Grundlegende Prinzipien, die den Geflüchteten nicht nur die Wahrung ihrer Menschenrechte garantieren, sondern auch menschenwürdige Lebensverhältnisse sichern, enthält besagter Entwurf nicht. Somit obliegt es den zwischenstaatlichen Verhandlungen, die notwendigen schutzorientierten Elemente umzusetzen. Nur so ließe sich eine weitere einseitige Fokussierung auf Abschreckung unterbinden. Der Reformtext verspricht Solidarität und Vertrauen – was sich aber auch …